2 REDAKTION, SUP

Ein SUPer Potential für Senioren

27. August 2021

Interview mit Elisabeth F. Rösel (83)

Eliane Droemer: Elisabeth, du bist ehemalige Leistungsturnerin in rhythmischer Sportgymnastik. Wie bist du zum Stand-Up-Paddling gekommen?

Elisabeth F. Rösel: 2011 hat mir mein Freund ein Board zum Paddeln gekauft, da ich keine Freude am Windsurfen hatte wie er. Das Paddeln machte mir gleich Spaß und nach 14 Tagen bin ich in Tutzing am Starnberger See gleich meinen ersten Contest gepaddelt – mit typischen Anfänger-Fehlern aber mit Spaß.

Warum ist für dich SUP ein geeigneter Sport für ältere Menschen?

Weil SUP hervorragend zur Entspannung beiträgt und es keine größere Verletzungsgefahr gibt. Wenn man eine Pause machen will, setzt man sich einfach aufs Brett. Man genießt die Natur und hat viel Freiraum auf dem Wasser. Für die Gesundheit ist es super, da das Herz-Kreislaufsystem gestärkt und die Gelenke geschont werden. Der ganze Körper wird gefordert mit Koordination und Gleichgewichtsschulung. Das hält fit!

Du hast dein Leben lang Sport gemacht. Kann auch ein bisher unsportlicher Mensch mit dem Stand Up Paddling anfangen?

Als Voraussetzung sollte man schwimmen können und aus der Hocke aufstehen können, dann kann man das gut versuchen.

Du gibst ja mittlerweile selber Kurse für Stand-Up-Paddling für Senioren. Worauf achtest du da besonders?

Ich achte darauf, in welchem gesundheitlichen Zustand die Gäste sind. Gibt es Kreuz- oder Kniebeschwerden, kann ich mich im Kurs darauf einstellen und die Techniken anders beibringen. In dem SUP Balance Kurs nehmen wir beiden Trainer uns auch die Zeit, auf die mentale Verfassung einzugehen. Jeder im Ü60-Kurs überwindet einen kleineren oder größeren Schweinehund oder hat sogar Angst. Natürlich wählen wir breite, kippstabile Boards für die Gäste wie das Starboard iGo mit 33 Zoll Breite und 12 Fuß Länge.

Und warum machst du das eigentlich? Du könntest ja auch für dich paddeln und dich optimal auf deine anstehenden Wettkämpfe vorbereiten!

Das kann ich nebenbei machen. Beim Unterrichten lernt man Dinge dazu. Ich habe auch mit meiner Trainerlizenz B für Rhythmische Sportgymnastik die Mädchen früher erfolgreich trainiert und zuletzt habe ich die Ausbildung zum Paddlefit-Instructor gemacht weil mir das Unterrichten Spaß macht. Das positive Feedback von den Gästen ist auch immer wieder toll. Manche kommen extra über 100 km gefahren. Die Erfolge dann zu sehen macht richtig Freude!

Worauf achtest du, wenn du Tipps zu Kaufempfehlungen gibst?

Auf alle Fälle, dass man in einen Fachhandel mit Beratung geht und nicht in einen Baumarkt. Und sich beraten lässt, je nachdem was man vor hat, ob man Touren paddeln will oder auf den Fluss, also je nach Einsatzbereich.

Welches Board fährst Du?

Meistens das neue schmale 2021 Touring S von Starboard mit der 28er Breite aber auch das 2017 Starboard Race 12,6“ x 28 Deluxe Inflatable. Für Einsteiger empfehle ich breitere Boards.


Was ist dein persönlicher Tipp für jemanden, der mit dem Stand-Up-Paddling anfangen möchte.

All die genannten Vorzüge und unbedingt wichtig ist ein Kurs. „Warum? Das kann man doch so auch“, sagen die meisten.

Und was antwortest Du darauf?

Nicht einfach drauf los! Man kann sooo viele Fehler machen, Befahrungsregeln, Sicherheit, beim Material, Paddeltechnik… all die krummen Arme sind ja eine Freude für die Orthopäden! Nein, lieber hilfreiche Tipps von erfahrenen Instruktoren annehmen, an einer Station verschiedene Boards paddeln und schon geht es viel leichter.

Elisabeth F. Rösel

  • 1937 geboren
  • Sportliche Interessen: Ballett, Eiskunstlauf, Segeln mit Bootsführerschein für Jollen, Zweifache Deutsche Meisterin Rhythmische Sportgymnastik und Mitglied der Nationalmannschaft
  • Beruf: Chemotechnikerin
  • Andere Interessen: Kochen & Moderne Kunst wie die Malerei rund um den Blauen Reiter

Elisabeth in Social Media:

Instagram.com/supfranzi
Facebook/Elisabeth Roesel

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